Die blinde Muriel - eine Tierschutz-Geschichte!
Seit längerer Zeit kooperieren wir erfolgreich mit unserer Aktion „Venandi Animal Cares“ mit der Tierschutzjugend Erding. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten mit ihrer Arbeit einen großen Beitrag zum Thema Tierschutz und Tierwohl und sind zur Stelle, wenn es um Notfellchen aller Art geht. Besonders zur Vorweihnachtszeit möchten wir noch einmal zeigen, was hinter der Arbeit des Vereins steckt und wie sehr sich die Tierfreunde einsetzen. Eine Geschichte ist den Mitgliedern der Tierschutzjugend in diesem Jahr besonders in Erinnerung geblieben. Und zwar geht es dabei um die Leidensgeschichte der blinden Muriel.
Am 02.03.2022 wurden die Helfer der Tierschutzjugend Erding alarmiert, eine umherirrende Katze auf einem Hof einzufangen. Laut Aussage der Melder stieß die offensichtlich blinde Katze überall an und fand sich in ihrer Umgebung nicht zurecht. Leider ließ sie sich nach mehreren Versuchen nicht einfangen, weshalb sich Hilfe suchend an die Tierschutzjugend gewandt wurde. Schnellstmöglich fuhren die Helfer zu besagtem Hof, um zu helfen. Muriel konnte sofort gesichert werden, da sie sich unglücklicherweise in einem Zaun verfangen hatte. Wie bis zum heutigen Zeitpunkt vermutet wird, wurde sie offensichtlich ausgesetzt. Umgehend wurde sie zu einem Tierarzt gebracht, welcher die Tierfreunde mit einer beunruhigenden Nachricht schockierte. Muriel war nicht nur ausgezehrt, dehydriert und generell in einer schlechten, physischen Verfassung, sondern zudem noch mit 4 Babys trächtig, welche kurz vor der Geburt standen. Aus diesem Grund wurde sie umgehend auf einer der Pflegestellen der Tierschutzjugend Erding untergebracht. Das dortige Futter wurde von der Katzendame dankend angenommen. Noch in derselben Nacht brachte Muriel mithilfe der Pflegestelle 4 Babys zur Welt. Diese wurden nach einigen Versuchen wunderbar von Muriel angenommen, geputzt und gesäugt. Leider ließ die zweite schlechte Nachricht nicht lange auf sich warten.
Muriel erlitt einen starken Schnupfen, welcher vermutlich auf den Geburtsstress und den vorhergehenden Strapazen durch das Aussetzen zurückzuführen ist und sich zu allem Überfluss auf ihre Babys übertrug. Den Kleinen fehlte somit von Geburt an, der Geruchssinn. Aufgrund ihrer Erblindung und durch die Beeinträchtigung des Schnupfens war es ihr somit nicht mehr möglich sich ausreichend um ihre Babys zu kümmern. Die Pflegestelle hatte immer wieder versucht, sie ihr anzulegen. Leider hatte Muriel zu wenig Milch, um ihre Babys ausreichend zu ernähren. Aus diesem Grund wurden die Katzenkinder schnellstmöglich zu einer guten Bekannten gebracht, die in der Handaufzucht von Kitten sehr erfahren ist. Leider waren drei der vier Babys mittlerweile so schwach, dass sie es leider nicht mehr geschafft haben. Muriel, die sich in der Zwischenzeit zu einer verschmusten Katzendame entwickelt hat, fand sich in ihrem neuen Domizil gut zurecht. Aufgrund ihres fehlenden Geruchssinns musste die Pflegestelle die Kätzin weiterhin zufüttern. Muriel nahm allerdings kontinuierlich an Gewicht zu und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich stetig. Auch das einzig überlebende Katzenmädchen war mittlerweile wohl auf und entwickelte sich in ihrer Pflegestelle sehr gut.
Bis zum 16.03.2022 verbesserte sich der Katzenschnupfen von Muriel täglich. Somit konnte sie nicht nur kastriert werden, sondern ihr wurden in diesem Zuge gleichzeitig die Reste der beiden Augäpfel entfernt. Mehrere Tests und eine erneute Überprüfung der Sehkraft ergaben, dass Muriel tatsächlich auf beiden Augen komplett erblindet war. Auch 3 Zähne mussten ihr vom Tierarzt entfernt werden.
Auch Muriels Tochter erging es super. Ein leichter Schnupfen begleitete das Katzenmädchen noch eine Zeit lang. Die Pflegestelle des Katzenmädchens bekam diesen aber schnell in den Griff. Tagtäglich konnte beobachtet werden, wie stark das kleine Rosinchen (wie es mittlerweile genannt wurde) wurde und sie wuchs zu einem kleinen Katzenkind heran. Leider meinte das Schicksal es trotz allem nicht gut mit dem kleinen Katzenmädchen. Auch sie überlebte, trotz Anstrengungen und allen möglichen Versuchen nicht und darf nun mit ihren Geschwistern im Katzenhimmel spielen.
Die OP hatte Muriel sehr gut überstanden. Ihre Wunden verheilten kontinuierlich und schon bald wurde aus der scheuen Kätzin eine verschmuste und liebevolle Samtpfote, die Streicheleinheiten sehr zu schätzen lernte.
Muriel erging es weiterhin sehr gut. Die Zeit nach der OP überstand sie problemlos und in ihrer Umgebung fand sie sich schnell sehr gut zurecht. Besonders Catnip-Mäuse mit Stimme, von denen sie mittlerweile 4 davon bekommen hat, liebt Muriel über alles. Mittlerweile konnte Muriel ein Für-immer-Zuhause finden, in welchem sie mit weiteren Tieren bis an ihr Lebensende zusammenleben darf.